Schönes Spiel!
Drei Eisenkugeln, ein Schweinchen (Cochonette) und eine eingeschotterte Fläche: Mehr braucht man nicht, um gemeinsam mit netten Menschen Pétanque zu spielen.
Drei Spielarten, je nach Anzahl der SpielerInnen
Pétanque ist grundsätzlich ein Teamsport. Im Triplette spielt man drei gegen drei, die Spielenden haben jeweils zwei Kugeln. Im Doublette spielen zwei gegen zwei, je SpielerIn mit drei Kugeln. Und wenn einmal weniger Leute am Platz sind, kann man auch eins gegen eins spielen, also ein Téte-à-téte. Dabei hat jede/r SpielerIn drei Kugeln.
Ablauf des Spiels:
1. Vor dem Spiel wird ausgelost, wer das Cochonette (Holzkugel Ø 3 cm) auswerfen darf. Bei uns gewinnt das Team Schwarz.
Wichtig: Bevor es richtig losgeht, wünscht man sich bei Pétanque immer ein „Schönes Spiel!“
2. Jetzt zeichnet ein/e SpielerIn von Team Schwarz einen Kreis auf den Boden (Ø 50 cm), aus dem das Cochonette auf eine Entfernung von 6-10 m geworfen wird.
Achtung: Sowohl beim Wurf des Cochonettes als auch der Kugeln müssen die Füße innerhalb des Kreises bleiben und solange Bodenkontakt behalten, bis Cochonette oder Kugel den Boden berührt.
3. Ein/e SpielerIn von Schwarz wirft nun die erste Kugel möglichst nahe zum Ziel. Dann kommt ein/e SpielerIn von Weiß, um es besser
zu machen.
Achtung: Es gibt zwei Arten, die Sache besser zu machen. Entweder man legt die eigene Kugel einfach näher zum Ziel oder man schießt die Kugel der Gegner weg.
4. Schafft es Weiß nicht, die Kugel näher ans Ziel zu bringen, dann legt oder schießt das Team solange weiter, bis eine Kugel näher
dran ist.
5. Ist das gelungen, ist wieder Schwarz an der Reihe.
6, Hat ein Team keine Kugeln mehr, spielt das andere Team alle noch übrigen Kugeln aus.
7. Eine Aufnahme (Runde) ist vorbei, wenn alle Kugeln gespielt wurden. Jetzt wird gezählt: Jede Kugel, die näher am Cochonette liegt, zählt einen Punkt. Es können pro Aufnahme also minimal ein Punkt und maximal sechs Punkte erreicht werden.
8. Nach der ersten Aufnahme geht es in die zweite Aufnahme. Ein/e SpielerIn des Gewinnerteams zeichnet einen Kreis an der Stelle, wo das Cochonette zuletzt gelegen ist. Dann wird wieder das Cochonette ausgeworfen und dann wieder die erste Kugel …
9. Das Spiel ist zu Ende, wenn ein Team 13 Punkte erreicht hat. Und sicher nicht vorher, weiß man unter erfahrenen Pétanque-SpielerInnen!
Simpel, aber ziemlich spannend
Pétanque funktioniert tatsächlich nach einfachen Regeln. Die Faszination entsteht allerdings aus den Spielsituationen, die jeder Aufnahme einen ganz eigenen Charakter verleihen. Und bitte nicht die Taktik unterschätzen! Oft wiegt ein taktischer Fehler mehr als eine schlecht gespielte Kugel.
Lust, es auch einmal zu probieren?
Weil ein Kiesweg ja schon genügt, um das Spiel zu spielen, ist es in Wien natürlich einfach, einen Platz zum Probieren zu finden. Wer allerdings mehr über das Spiel erfahren und sich auch einmal mit erfahrenen SpielerInnen messen möchte, kommt am besten in den Augarten. Dort treffen sich an schönen Wochenenden SpielerInnen aus ganz Wien und Umgebung, um am Nachmittag bis zum Einbruch der Dunkelheit dieser besonderen Lust nachzugehen. Der Großteil dieser Pétanque-Fanatiker gehört übrigens der Sektion Pétanque des Wiener Sport-Club an.
Text: H. Peter Friedl