Saisonrückblick 2024
Vereinsleben und Breitensport
Von Neusiedl bis Rankweil, von Blitzturnier bis Eurogames, von Meisterschaft bis Bundesliga: 2024 war voll mit schönen schwarz-weißen Momenten. Ein Rückblick.
Stolze 60 Mitglieder (43 Herren, 17 Damen) zählt unsere Sektion mittlerweile. Damit sind wir einer der größten Pétanque-Vereine Österreichs. Unser Sport wächst gerade stark und auch wir haben unseren kleinen Anteil daran. Regelmäßig versuchen wir Interessierte auf den beliebten Boule-Plätzen vor dem Museumsquartier, auf der Summer Stage oder im Augarten ins gemeinsame Spiel zu integrieren. Unsere Blitzturnier-Serie „Petanque 1.0“ ermöglichte an fünf Terminen von Mai bis September Neulingen erste Turnierluft zu schnuppern und gemeinsam mit dem einem oder der anderen österreichischen Meister*in Spiele zu bestreiten. Durchschnittlich 30 begeisterte Spieler*innen nahmen daran teil.
Für Fortgeschrittene haben wir regelmäßig (ein- bis zweimal pro Woche) Trainings in unserem Trainingszentrum organisiert. Darüber hinaus konnte man an nahezu jedem trockenen Tag WSC-Spieler*innen auf einem der Wiener Bouleplätze antreffen. Außerdem haben wir im Mai das WSC-Open im Augarten veranstaltet – dieses Jahr erstmals als zweitägiges Turnier mit ausländischer Beteiligung. Zukünftig soll das Turnier wachsen und noch mehr internationale Gäste anlocken.
Apropos international: Im Juli 2024 fanden die Eurogames in Wien statt, Europas größte Multisportveranstaltung der LGBTIQ-Community. Und wir hatten die Ehre, unter tatkräftiger Unterstützung der Freund*innen von Happy Angels Petanque das Petanque-Turnier zu veranstalten. Bei dem zweitägigen Bewerb im Donaupark nahmen Anfänger*innen wie Petanque-Pros gleichermaßen teil, wobei der Spaß und die Gemeinschaft im Vordergrund gestanden ist.
Neue Wege bestritten wir auch im für Pétanque besonders wichtigen Mentalbereich. Hier entwickelten Agnes Fekete und Tanja Eckhardt ein aus drei Modulen bestehendes Mentaltraining-Seminar, welches sich nicht nur an schwarz-weiße, sondern an alle interessierten Pétanque-Spieler*innen richtet.
Bundesliga und zweite Liga
Die österreichische Bundesliga umfasst sechs Vereine, die jeder gegen jeden in Hin- und Rückspielen gegeneinander antreten, wobei sämtliche Spiele („Begegnungen“) an drei über die Saison verteilten Wochenenden ausgetragen werden. Eine Begegnung besteht aus sechs Tête-à-Têtes (Einzel), drei Doublettes (Zweierteams) und zwei Triplettes (Dreierteams), die zu gewinnen unterschiedlich viele Punkte bringt. Am Ende der Begegnung wird abgerechnet, 16 von 31 möglichen Punkten reichen zum Sieg. WSC 1 konnte insgesamt sieben von zehn Begegnungen für sich entscheiden und holte damit – wie schon im Vorjahr – den zweiten Platz.
In der zweiten Bundesliga traten diese Saison zwölf Vereine bzw. Spielgemeinschaften an – jeder gegen jeder einmal. Von elf Begegnungen konnte WSC 2 sieben gewinnen und erreichte damit den hervorragenden vierten Platz. Da an einer Begegnung bis zu acht, an einem Bundesliga-Wochenende bis zu 20 Spieler*innen in den beiden Ligen im Einsatz waren, kann man hier von echten Teamleistungen sprechen.
Österreichische Meisterschaften
Österreichische Meisterschaften werden jedes Jahr in folgenden Disziplinen als Ein-Tages-Turniere ausgetragen: Tir de précision (Damen und Herren), Tête-à-Tête (Damen und Herren), Doublette (Damen/Herren und Mixed) sowie Triplette (offener Bewerb). Und auch in diesem Jahr konnte der WSC wieder einige Medaillen abräumen. Theresa Donner holte sich in Haslach nicht nur ihren allerersten Turniersieg, sondern gleich einmal die Goldmedaille im Damen Tête-à-Tête. Dana Müllejans durfte sich die Silbermedaille umhängen lassen. Im Damen Doublette holte sich Agnes Fekete mit ihrer Spielpartnerin Dagmar Affenzeller (Union St. Florian) Bronze. Bei den Herren erreichte Andreas Irmler mit Tobias Riepl (PSV Freistadt) den Vizemeistertitel. Und ebenfalls Silber holte sich das WSC-Triplette Alexander Paier, Willi Waitz und Raoul Peternell in Poggersdorf (Kärnten).
Turniere
Neben den Meisterschaften fanden zahlreiche offene Turniere statt, darunter waren vergangene Saison 16 Ranglistenturniere. Bei diesen Wettkämpfen können Punkte für die österreichische Rangliste gesammelt werden. Je besser die Platzierung, desto mehr Punkte gibt es, wobei größere Turniere höher gewertet werden als kleine.
Bei rund einem Drittel dieser Bewerbe wurden WSCler*innen bei der Siegerehrung als letzte aufgerufen. Stefan Kalnoky gewann mit Tobias Riepl das Anton-Bruckner-Open in St. Florian sowie mit Maris Newerkla das Kranzling-Open in Haslach. Beim Wörthersee-Open in Klagenfurt siegten Peter Friedl, Alex Paier und Lukas Wolff. Beim Herbst-Open im Wiener Donaupark war Andreas Irmler gemeinsam mit Lionel Bossard (Wiener Trilogie) und Wolfgang Märzinger (Union St. Florian) siegreich. Und das letzte Ranglistenturnier der Saison, das Herbst-Open im Augarten, gewannen Raoul Peternell und Thomas Kaider. Sämtliche weitere Stockerlplätze von WSCler*innen einzeln zu nennen würde den Rahmen sprengen.
Ein ganz besonderes Turnier war heuer der Centrope Cup Austria. Dieser, mit vielen starken Teams aus Mitteleuropa besetze Wettbewerb, ist Teil einer Turnierserie mit Stationen in Polen, Tschechien, Ungarn, Slowakei und Österreich. Erstmals wurde das Turnier im barocken Ambiente von Schloss Hof in Niederösterreich ausgetragen und mit 131 teilnehmenden Teams eine neuer österreichischer Rekord erreicht. Gemeinsam mit Maris Newerkla (PSV) und Carina Traub (WT) erreichte H. Peter Friedl hier das Viertelfinale, was ex aequo Platz 5 bedeutet.
Rangliste & Masters
Durch zahlreiche gute Turnierergebnisse konnte sich schwarz-weiße Spieler*innen 2024 in der österreichischen Rangliste prominent platzieren. Bei den Damen erreichte Dana Müllejans den 3. und Theresa Donner den 5. Platz. Bei den Herren wurde Stefan Kalnoky 3., Peter Friedl 12. und Alexander Paier 14. Die besten 16 Herren und 8 Damen waren dann auch für das Pétanque Austrian Masters in St. Florian qualifiziert, ein Turnier, bei dem alle Anwesenden zu 8 Mixed-Triplettes zusammen gelost wurde. Jenes von Alexander Paier, Istvan Federi (WT) und Kathrin Friedl (PSV) war hier am Ende siegreich.
Nationalteam
Auch dieses Jahr durften sich wieder einige WSCler über Einberufungen in die verschiedenen Nationalkader freuen. Insgesamt nahmen drei WSC-Spieler bei den Herren (Stefan Kalnoky, Alex Paier, Willi Waitz) und weitere drei bei den Ü55-Herren (Thomas Berghammer, H. Peter Friedl, Peter Plener) an Kadertrainings teil. Eine besondere Ehre wurde Stefan Kalnoky zuteil, der als einer von vier Spielern Österreich bei der Triplette-Weltmeisterschaft (5.-8.12. in Dijon/Frankreich) vertreten wird dürfen.
Und nächste Saison? Wir werden sehen. Fest steht: Wir sind motiviert und ehrgeizig, wollen jedoch auch den Spaß am Spiel nicht vergessen. Und Du? Hast Du Lust, auch einmal die Kugeln in die Hand zu nehmen? Melde dich doch bei uns: petanque@wsc.at und allez!
Text: Stefan Kalnoky